Visa Studie: Recommerce steigert Umsatz und spart Kosten von kleinen und mittleren Unternehmen
17/01/2023
- Recommerce beinhaltet sechs verschiedene Elemente – vom Weiterverkauf über das Mieten bis hin zum Nachfüllen
- Mehr als jedes vierte deutsche KMU mit Recommerce-Lösungen im Angebot verzeichnete in den letzten zwei Jahren einen Umsatzanstieg
- 8 von 10 Verbraucher:innen in Deutschland haben bereits an der Recommerce-Wirtschaft teilgenommen und entsprechende Angebote angenommen oder selbst gemacht
- Visa startet einen digitalen Recommerce-Hub, um Verbraucher:innen und KMUs zu nachhaltigerem Verhalten zu inspirieren
Frankfurt am Main, 17. Januar 2023 – Eine aktuelle europäische Studie im Auftrag des Zahlungstechnologieanbieters Visa zeigt, dass die Menschen in Deutschland ihr Konsumverhalten mit den steigenden Lebenshaltungskosten und den Auswirkungen des Klimawandels überdenken. Sie suchen verstärkt nach nachhaltigeren Möglichkeiten für den Kauf und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Die von Opinium im Auftrag von Visa durchgeführte Untersuchung ergab, dass 82 Prozent der Verbraucher:innen in Deutschland bereits am „Recommerce“ teilgenommen haben – also eine der folgenden Leistungen in Anspruch nehmen oder selbst anbieten: Mieten, Nachfüllen, Reparieren, Wiederverkauf, Rückgabe sowie Weitergabe (also das Teilen und Tauschen von Dingen).
Fast die Hälfte der Verbraucher:innen hat bereits gebrauchte Ware gekauft (49 %) oder selbst verkauft (47 %). Besonders häufig füllen die deutschen Verbraucher:innen Produkte nach – dies wird von fast allen (95 %) mindestens zweimal im Jahr getan. Der Service wird jedoch bisher nur von 15 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) in Deutschland offeriert. Am weitesten verbreitet sind Reparaturservices, die von einem Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen beworben werden. Insgesamt bieten sieben von zehn deutschen KMUs (71 %) bereits mindestens eine Recommerce-Dienstleistung an – vor allem in den Bereichen Reparieren (25 %), Mieten (21 %) und Rückgabe (19 %).
Was Konsument:innen motiviert: Umweltschutz und Kosteneinsparung
Die Studie zeigt, dass finanzielle Aspekte wie Kosteneinsparungen ein entscheidender Anreiz für die weitere Verbreitung von Recommerce sein können. 30 Prozent der Befragten gab an, dass sie sich öfter beteiligen würden, wenn sie mit ihrer Teilnahme Geld verdienen könnten, z. B. durch Nutzung einer App, um gebrauchte Kleidung oder Möbel zu verkaufen, oder wenn sie Geld dafür erhielten, überschüssige Lebensmittel weiterzugeben.
Doch auch Umweltschutz ist für viele Verbraucher:innen ein wichtiger Faktor. Neun von zehn Menschen (92 %) sagen, dass sie in den letzten drei Monaten aktiv Maßnahmen ergriffen haben, um die Umwelt zu schonen – darunter auch die Vermeidung von Einwegplastik (42 %). Allgemein ist die Verringerung von Abfall, Verpackung oder Plastik der Hauptgrund für die Teilnahme am Recommerce (52 %), gefolgt von der Möglichkeit auszumisten (41 %) und Waren zu einem niedrigeren Preis zu erwerben (40 %). Daraus wird deutlich, dass eine Kombination von Umwelt- und Kostenbewusstsein diese Verhaltensweisen vorantreibt.
Die große Mehrheit (91 %) der deutschen Konsument:innen wäre zwar offen dafür, häufiger am Recommerce teilzunehmen – vor allem, wenn es einfacher oder bequemer wäre (31 %) oder wenn sie ein Unternehmen finden könnten, das dies anbietet (31 %). Jedoch haben 16 Prozent der Verbraucher:innen, die Interesse an einer Recommerce-Aktivität haben, Qualitätsbedenken.
Chancen für KMUs: Recommerce ist nachweislich geschäftsfördernd
Unternehmen spüren Impulse der Veränderung des Konsumverhaltens bereits jetzt. Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland, die im Sinne des Recommerce agieren, konnten in den letzten zwei Jahren einen jährlichen Umsatzanstieg von durchschnittlich 24 Prozent verzeichnen und 17 Prozent ihrer Kosten einsparen. Zudem sagen die meisten Verbraucher:innen (71 %), dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit Produkte oder Dienstleistungen von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen kaufen würden. Das Geschäftspotenzial ist jedenfalls immens: Schätzungen zufolge birgt der Übergang zur Kreislaufwirtschaft in Europa bis zum Jahr 2030 insgesamt ein ökonomisches Potenzial im Wert von 900 Milliarden Euro.[1]
Der globale Zahlungstechnologieanbieter Visa möchte Unternehmen dabei unterstützen, die sich aus Recommerce ergebenden Geschäftschancen zu nutzen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu fördern.
Strategische Partnerschaft und Behavioural Insights Lab
Dazu hat Visa einen digitalen Hub gestartet, der Verbraucher:innen und Unternehmen über Recommerce informiert. Im nächsten Schritt plant Visa die Entwicklung eines Labors für Verhaltensforschung: Durch Forschung und die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern soll das Labor umsetzbare Lösungen aufzeigen und Menschen dazu befähigen, sich im Alltag nachhaltiger zu verhalten. Dabei arbeitet Visa mit strategischen Partnern wie der Ellen MacArthur Foundation zusammen. Diese internationale Wohltätigkeitsorganisation setzt sich für die Entwicklung und Förderung der Kreislaufwirtschaft ein. „Das neue Behavioural Insights Lab wird Versuche durchführen, um dieses Ziel voranzutreiben. Dabei stellt die Ellen MacArthur Foundation sicher, dass ihre Circular-Design-Prinzipien einbezogen und vorwettbewerbliche Möglichkeiten durch ihr Netzwerk gefördert werden können“, sagt Joe Murphy, Executive Lead, Network, bei der Ellen MacArthur Foundation.
Katherine Brown, VP Inclusive Impact & Sustainability in Europa bei Visa erläutert: „Der Übergang von einer linearen Wirtschaft zu einer zirkulären, regenerativen Wirtschaft wird einen kompletten Systemwechsel erfordern. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine klare Nachfrage nach nachhaltigeren Optionen besteht. Unsere Zusammenarbeit zur Aufklärung und Unterstützung von KMUs und Verbraucher:innen soll weltweit zu nachhaltigeren Entscheidungen motivieren. Wir setzen uns besonders dafür ein, den Übergang zu einer regenerativen Wirtschaft für alle zugänglich zu machen.“**
Über die Studie
Die von Visa in Auftrag gegebene und von Opinium durchgeführte Studie wurde zwischen dem 19. und dem 25. Oktober 2022 unter 8.000 europäischen Verbraucher:innen und 2.000 europäischen KMU-Entscheider:innen durchgeführt. Die Daten wurden jeweils mittels Online-Umfragen im Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland und Polen erhoben.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, beziehen sich alle Studienergebnisse dieser Mitteilung auf diese Befragung von Verbraucher:innen und KMU-Entscheider:innen aus Deutschland.
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