Künstliche Intelligenz im Einsatz
Wie KI schon heute genutzt wird, um das digitale Bezahlen zu verbessern
Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) hat im letzten Jahr einen weiteren Höhepunkt erreicht. Während Fans von Technologie-Innovationen das grenzenlose Potenzial von KI preisen, befürchten Kritiker den Verlust von traditionellen Arbeitsplätzen und hinterfragen die Nachvollziehbarkeit der Software-Lösungen von KI-Algorithmen.
Wenn neue Technologien und ihre Auswirkungen derart kontrovers diskutiert werden, bedeutet dies meist, dass sie bereits Einzug in unseren Alltag gefunden haben. Dennoch können wir nicht automatisch davon ausgehen, dass der Fortschritt zu einem Nutzen für alle führt. Als globales Unternehmen haben wir bei Visa seit langem in KI investiert und sehen eine Reihe großer Vorteile. Wir haben Machine Learning in unsere Produkte und Infrastruktur integriert, vor allem um Betrugsversuche zu entdecken und zu verhindern. Die neuen Technologien helfen uns jedoch nicht nur, um die Sicherheit weiter zu verbessern. Durch sie können wir das Bezahlerlebnis für Verbraucher noch reibungsloser gestalten und neue Kontrollmöglichkeiten sowie einen besseren Überblick über das Bezahlverhalten bieten.
Drei Milliarden Euro für KI
Getrieben wird das Wachstum und die Bedeutung von KI durch den Zugriff auf größere Mengen wertvoller Daten, Verbesserungen der Hardware sowie Durchbrüchen in der Software. Die Hälfte der deutschen Unternehmen beschäftigt sich deshalb bereits mit KI-Technologie: 30 Prozent entwickeln eigene Lösungen, 20 Prozent nutzen heute schon konkrete KI-Anwendungen.
Diese Unternehmen erhalten nun Rückendeckung von der Bundesregierung: Drei Milliarden Euro sollen bis 2025 in deutsche KI-Projekte fließen, 100 neue Professuren sollen entstehen. Auch im Finanzbereich fordern 84 Prozent der von ibi research Befragten, dass sich Dienstleister schon heute intensiv mit dem Thema KI auseinandersetzen.
KI in der Praxis: Sicherheit und Betrugserkennung
Auch beim Bezahlen und im Handel bieten sich viele Anwendungsmöglichkeiten. Dank biometrischen Merkmalen wird die Authentifizierung einfacher und sicherer, automatisierte Assistenten begleiten uns beim Einkaufen und mit „Visual Shopping“- Applikation (beispielsweise von Computer Vision) können Nutzer das Objekt ihrer Begierde fotografieren, um es online zu suchen und direkt zu bestellen.
Für uns bei Visa ist KI und vor allem Machine Learning kein neues Phänomen. Wir nutzen diese Technologien seit Jahren in der Betrugserkennung und Prävention. Mit Neural Networks – fortgeschrittene Lernmethoden zur Mustererkennung und sogenannte „Gradient Boosting“-Algorithmen – konnten wir allein im letzten Jahr betrügerische Transaktionen im Wert von mehreren Milliarden Dollar frühzeitig erkennen.
KI hilft nicht nur dabei, sicherer zu werden. Unsere Teams nutzen maschinelles Lernen dazu, Störungen in den Hardware- und Softwaresystemen von Visa vorherzusagen. Unsere Ingenieure verstehen damit schneller, welche Fehler im System existieren und wie sie zu beheben sind, bevor sie unsere Bezahlsysteme beeinträchtigen können.
Und das ist nur der Anfang. Wir haben ein Team von Forschern, die schon heute an weiteren Payment-Anwendungen unter Verwendung von Deep Learning Algorithmen arbeiten – von Empfehlungssystemen bis hin zu neuen Modellen für die Risikobewertung und Betrugserkennung. Viele Banken, mit denen wir sprechen, arbeiten ebenfalls an zukünftigen Einsatzbereichen wie beispielsweise Voice Banking.
KI und mit ihr verbundene Technologien sind also längst hier – und versprechen weitere spannende und nützliche Anwendungen in baldiger Zukunft. Jetzt geht es darum, die vorhandenen Technologien sinnvoll aber auch verantwortungsvoll einzusetzen.