Women at Visa – Stefanie Weber, Head of Visa Business Solutions, CE
„Wenn man einmal in der Payment-Branche ist, dann geht man entweder ganz schnell wieder oder man bleibt für immer.“
Von Stefanie Weber, die sich als nächste Frau im Rahmen der Blog-Serie „Women at Visa“ vorstellt, erfahren wir mehr über einen Businessbereich von Visa, der hierzulande bislang noch weniger Aufmerksamkeit erhalten hat. Von Lösungen im Bereich Visa Business Solutions und ihrer eigenen Rolle dabei, erzählt sie uns im Gespräch.
Du bist schon früh mit der Finanzwelt in Berührung gekommen und hast auch schon lange mit Kredit- und Debitkarten zu tun. Aber wie bist du eigentlich zu Visa gekommen und war das auf deinem Weg schon immer dein Traumberuf?
Am Anfang meiner beruflichen Laufbahn war das nicht mein Traumberuf – ich bin eher durch glückliche Zufälle zu Visa gekommen. Ich habe VWL mit dem Schwerpunkt Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Wirtschaftsspanisch studiert. Mein Ziel und die Idee dahinter waren eigentlich eine Tätigkeit im Bereich Export-Management in Südamerika. Während des Studiums habe ich aber schon als Aushilfe in einer Unternehmensberatung gearbeitet, die im Bereich Payment spezialisiert war – und da bin ich einfach drangeblieben. Da es mir total Spaß gemacht hat, habe ich nach dem Studium dort auch als Consultant angefangen. Unter Kolleg:innen sagen wir immer scherzhaft: Wenn man einmal in der Payment-Branche ist, dann geht man entweder ganz schnell wieder oder man bleibt für immer!
Seitdem du bei Visa bist, hast du bereits verschiedene Rollen innegehabt und bist jetzt zuletzt in den Bereich Business Solutions von Visa gewechselt – als Head of Visa Business Solutions für Zentraleuropa. Wie können wir uns deinen Job vorstellen?
Visa Business Solutions ist ein eigener Businessbereich bei Visa, der sich auf Firmenkunden-Lösungen spezialisiert hat – für Banken und große Unternehmen. Eigentlich ist es ein B2B2C-Geschäft, da wir natürlich viel in Kontakt mit Banken sind, die unsere Lösungen für ihre Kunden nutzen. Aber wir stehen auch direkt im Austausch mit großen Unternehmen, die Lösungen in den Bereichen Procurement und Supplier Management suchen. Insgesamt geht es bei Visa Business Solutions darum, Banken und Unternehmen Produkte und Lösungen anzubieten, die komplexe Prozesse vereinfachen. Dazu gehört die Verwaltung von Ausgaben, Compliance-Prozesse, das Supplier Management und das Reporting. Aber auch Analysen, um fundierte geschäftliche und finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Ich habe mich dafür entschieden, in diesen Bereich zu wechseln, weil es ein Wachstumsmarkt von Visa ist, der großes Potenzial hat. Nachdem wir und ich in meiner Rolle in den letzten Jahren in Zentraleuropa den Fokus stark auf das Konsumentengeschäft gelegt und viele Projekte, wie Visa Debit, vorangetrieben haben – ist jetzt für mich der Zeitpunkt gekommen, den Fokus auf die Firmenkunden zu legen. Ich finde es spannend, mich damit zu beschäftigen und das Team Business Solutions für Zentraleuropa mitaufzubauen.
Könntest du einen Tag bei Visa beschreiben? Was sind die tagtäglichen Aufgaben in deiner Position?
Kein Tag ist wie der andere. Das macht es auch so spannend und interessant. Als Team haben wir für Zentraleuropa ganz klar einen Business-Development-Auftrag, das heißt wir schauen zusammen mit allen Kolleg:innen, wo wir die Business Solutions ausbauen können. Dann treten wir in einen Dialog mit Kunden. Entsprechend haben wir viele Kundentermine und Co-Creation-Sessions, um neue Lösungen zu entwickeln, aber natürlich passiert der Austausch mit unseren Partnern auch viel über digitale Kanäle. Intern fallen natürlich Reportings und Abstimmungstermine mit den Kolleg:innen in ganz Zentraleuropa an. Also, es wird nie langweilig!
Wir reden über deine Zeit bei Visa und die Turning Points. Was hat dich persönlich herausgefordert neben dem kürzlichen Wechsel deiner Rolle?
Ich habe als Account Executive bei Visa angefangen. Bereits da war ich verantwortlich für einige Kunden von Visa und habe somit eigenverantwortlich gearbeitet und eine Spezialist:innenrolle ausgeübt. Nach ungefähr eineinhalb Jahren gab es dann die Möglichkeit, dass ich mich auf die Team-Leitung bewerben konnte – spannenderweise für ein Team, das noch gar nicht existierte. Wir sind damals stark gewachsen, weshalb erst ein Team aufgebaut werden musste. Es war natürlich eine große Herausforderung für mich, das erste Mal Teamleaderin zu sein und zunächst einmalLeute zu finden . Aber ich habe die Stelle bekommen und es war eine sehr spannende Zeit – vor allem hat es Spaß gemacht, dieses Team zu formen. Dieses Team habe ich dann weiter ausgebaut und die Anzahl der Kolleg:innen, die an mich berichtet haben, sogar verdoppelt. Es war das größte Account-Team in Deutschland zu der Zeit. Und jetzt zuletzt hat mich genau das angetrieben zu sagen: „Das mach ich nochmal!“ Und nun baue ich erneut ein Team auf und versuche Ordnung in neue Themen zu bringen und Menschen zu verbinden. Aktuell sind wir noch ein sehr kleines Team. Wir haben aber einen starken Wachstumskurs und sind dringend auf der Suche nach Verstärkung. Je mehr Kolleg:innen da sind, desto mehr Potenzial für neues Wachstum gibt es. Insgesamt gab es also zwei Wendepunkte in meinem Leben, die eigentlich das gleiche Ziel hatten beziehungsweise haben – der eine hat mich eben auch zum nächsten geführt.
Gab es in deiner Zeit bei Visa ein Highlightprojekt, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Da gab es sicherlich viele. Besonders in Erinnerung geblieben ist aber die Zeit, in der wir Visa Debit in Deutschland gelauncht haben. Wir haben die Visa Debitkarte mit vielen Finanzinstituten wie z.B. der Comdirect, DKB, HVB oder ING und einigen weiteren in den Markt gebracht. Das waren drei aufregende Jahre, in denen wir mit vielen Banken im Dialog waren, um gemeinsam eine passende Lösung zu entwickeln.
Ein weiteres Highlight war der Visa DPS Launch mit der DKB. Wir haben erstmalig unseren US-amerikanischen Prozessor nach Europa gebracht und direkt an einen deutschen Kunden angebunden – das war eine spannende Herausforderung für mich, wo es z. B. nicht nur darum ging regulatorische Anforderungen sicherzustellen, sondern auch ein Stück weit Kulturen miteinander zu verbinden. Dabei haben wir als Team eng zusammengearbeitet und uns gemeinsam den Fragen und Herausforderungen gestellt.
Was können wir in diesem oder im nächsten Jahr noch von Visa – vor allem im Bereich Business-Lösungen – erwarten?
Das Thema Mobility wird ein ganz großes werden. Wir sind gerade mit einigen Partnern dabei, verschiedene Mobilitätslösungen auf die Beine zu stellen. Wir arbeiten beispielsweise daran, digitale Zahlungen zu nutzen, um ein reibungsloses Erlebnis für Endkonsument:innen zu bieten. Das geht aber auch über die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens in Bussen und Bahnen hinaus. Visa hilft Städten auch dabei, nachhaltig zu wachsen und die neuesten Lösungen für den digitalen Handel und intelligente Klimatechnologien wie Ladesäulen für Elektroautos zu implementieren. Wir setzen uns hier für interoperable Zahlungsstandards an Ladestationen für Elektrofahrzeuge in einem bis dato fragmentierten Markt ein. So können wir zu einem besseren Endverbraucher:innenerlebnis beitragen. Auch ein solches Projekt fällt in den Bereich der Business-Lösungen.
Und wenn wir noch ein bisschen weiter und allgemein in die Payment-Zukunft schauen. Welche Entwicklungen stehen uns deiner Meinung nach noch bevor?
Ich hoffe und ich bin auch davon überzeugt, dass wir uns in Deutschland im Bereich digitale Bezahllösungen sehr stark weiterentwickeln werden. Momentan sind manche Prozesse sowohl für die Verbraucher:innen als auch für Unternehmen noch relativ komplex und kompliziert. Wir sollten es schaffen, Verbesserungen und Vereinfachungen voranzutreiben, die den regulatorischen Anforderungen standhalten. Also auf den Punkt gebracht: Ich denke, wir können uns auf immer weniger sichtbare, aber dennoch sichere Lösungen freuen.