Global Matters

Women at Visa – Silke-Christina Kummer, Head of Global Group Clients CE

„Ich bin stolz, für so eine große Marke wie Visa zu arbeiten.“

Women At Visa Logo und Portrait von Silke Kummer

Wir haben mit Silke-Christina Kummer gesprochen, seit Oktober 2021 Head of Global Group Clients bei Visa in Zentraleuropa. Sie erzählt davon, dass sie eigentlich gar nicht vorhatte, in der Payment-Branche zu arbeiten, warum sie trotzdem bei Visa gelandet ist und wie sie ihren Einstieg im neuen Job erlebt hat.

Liebe Silke, du bist so wie deine Kolleg:innen schon viel in der Payment-Branche herumgekommen. Das erinnert sehr an das Zitat deiner Kollegin Stefanie Weber: „Wenn man einmal in der Payment-Branche ist, dann geht man entweder direkt wieder oder man bleibt für immer.“ Deshalb die Frage an dich: Kannst du das auch über dich sagen? Oder wie war bislang dein Werdegang?

Also ich würde tatsächlich bestätigen, was Steffi gesagt hat – entweder die Branche „nimmt dich gefangen“ oder eben nicht. Und mich hat sie definitiv gefangen genommen. Es ist einfach eine spezielle Branche – im positiven Sinne. Die Themen sind sehr vielseitig und der Wunsch nach Innovationen ist in der Payment-Branche besonders deutlich zu spüren. Außerdem begleitet das Thema Payments jeden Menschen täglich – das macht die Arbeit für mich noch interessanter. Also ja, man bleibt da – oder man geht ganz schnell wieder.

Kannst du für uns dennoch einmal deinen Lebenslauf umreißen? Wie hat das alles angefangen mit der Payment-Branche?

Klar. Ich habe Soziologie in München studiert und mein erster Job nach dem Studium war bei Microsoft. Ein großartiger Arbeitgeber – vor allem für mich als Berufseinsteigerin, weil man sich dort sehr frei entfalten kann und direkt Verantwortung übertragen bekommt. Ich hatte klar definierte Ziele und dann durfte ich loslegen. Von dort bin ich dann in eine Werbeagentur gewechselt und habe dort den Account einer großen Airline geführt. Aber es hat sich schnell gezeigt, dass das für mich nichts von Dauer ist. Ich wollte wieder näher ran an das Geschehen. In der Agentur hatte ich das Gefühl, nicht mitgestalten und keine Entscheidungen treffen zu können. Also habe ich mich umorientiert und bin in der Payment-Branche gelandet – und seitdem hat sie mich gefangen genommen.

Mich hat damals jedoch nicht die Payment-Branche als solche interessiert, sondern es waren die großen Brands, die mich schon immer gereizt haben. Ich finde es immer erstaunlich, wenn wir Absolvent:innen oder Praktikant:innen haben, die sagen „Ich möchte in der Payment-Branche arbeiten“. So dachte ich damals nicht. Heute bin ich total froh, dass ich zufällig in die Branche gekommen bin – und ich bin stolz, für so eine große Marke wie Visa zu arbeiten.

Sehr schön. Und jetzt bist du Head of Global Group Clients. Kannst du in ein paar Sätzen erzählen, was das genau bedeutet und was du tagtäglich machst?

Unser Team gehört zum Central Europe Cluster. Das umfasst Deutschland, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein und die Niederlande. In unserem Team betreuen wir Kunden mit Hauptsitz in Österreich, den Niederlanden, der Schweiz oder in Liechtenstein. Doch sie haben auch weltweit Niederlassungen und sind international aktiv. Bei uns laufen dann die Fäden zusammen. Unser Team betreut dann z. B. einen der Kunden und versucht, alle Account-Excecutive Manager:innen, aber auch Produktmanager:innen oder Consultants, die für Visa in den einzelnen Ländern zuständig sind, zusammenzubringen, sie zu vernetzen und zu schauen, wie wir den Kunden wirklich aus einem globalen Blickwinkel heraus beraten und strategisch entwickeln können, ohne den jeweiligen spezifischen Marktblick zu verlieren. Ein Beispiel wäre: Gibt es ein Land, in dem gerade ein Sustainability Service ausgerollt wird? Und wenn ja, ist der Service in allen Ländern bekannt? Wie weit sind die anderen Länder in diesem Prozess? So unterstützen wir unsere Kunden, als Einheit die bestmögliche Strategie zu wählen und dann auch umzusetzen. Wir bilden dann die zentrale Stelle, um unsere Kunden bestmöglich zu beraten und weiterzuentwickeln. Was mir an meinem Job besonders gut gefällt ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern und der interkulturelle Austausch mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt.

Das bedeutet vermutlich dauerhaften Kundenkontakt, oder?

Ja, absolut – immer und überall. Jetzt versuchen wir uns auch wieder persönlich zu treffen, denn Vertrauen und eine echte Partnerschaft kann man einfacher persönlich aufbauen. Wir haben nahezu täglich direkten Kontakt mit unseren Kunden, ob es um ein aktuelles Projekt geht, die Strategie, die wir gemeinsam verfolgen wollen oder wie wir Services gemeinsam implementieren bzw.  kommunizieren. Wir suchen natürlich auch aktiv nach Möglichkeiten, wie wir den Kunden noch besser unterstützen können. Durch das Visa Netzwerk haben wir viele Insights und generieren durch Untersuchungen mit Partnern weiteres Know-how. So können wir etwa Aussagen über Benchmarks treffen. Bei Banking-Apps könnten das unter anderem sein: Wie sieht da aktuell die Benchmark aus, wo gibt es Verbesserungspotenzial oder ist die App des Kunden vielleicht schon das absolute Paradebeispiel?

Du hast gerade schon von Vertrauen gesprochen. Was gehört deiner Meinung nach noch zu einer guten Zusammenarbeit zwischen euch und dem Kunden? Was ist besonders wichtig?

Ich glaube, Vertrauen ist das Allerwichtigste. Und wir müssen zuhören können. Es geht darum, den Kunden wirklich zu verstehen, um mit ihm in einen aktiven Austausch gehen zu können. Außerdem ist es sehr wichtig, dass wir mit unseren Kunden Themen ganz offen besprechen und bei Herausforderungen gemeinsam nach Lösungen suchen können – auch, wenn es einmal nicht so optimal läuft. Bei uns stehen die Kunden im Mittelpunkt, so habe ich das bislang immer erlebt– das zeichnet Visa aus.

Womit beschäftigen sich eure aktuellen Projekte? Ist da ein Trend zu erkennen, woran viele eurer Kunden gerade arbeiten?

Ein Beispiel ist definitiv das Thema Sustainability. Was heißt es zum Beispiel, überhaupt nachhaltig zu agieren, verbunden mit der Fragestellung  wie man auch Dritte dabei unterstützen kann, einen nachhaltigeren Lebensstil zu pflegen? Wir haben dafür großartige Lösungen, wie zum Beispieldurch unsere Partnerschaft mit Ecolytic und sind  dabei, die nächste Stufe zu entwickeln. Einen CO2-Fußabdruck zu ermitteln, ist heute kein Problem mehr. Zukünftig soll es möglich sein, den kompletten Einkauf mit der Zahlungsfunktion in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte sehr detailliert auszuwerten. Mein Anspruch ist, dass unsere Zahlungslösungen dazu beitragen.

Vielleicht noch einmal eine ganz andere Frage: Wie ist Visa denn als Arbeitgeber? Du bist ja erst seit Oktober 2021 dabei. Hattest du einen guten Start? Und wie hat es remote und im Office funktioniert?

Mein Einstieg – von der Bewerbungsphase über Interviews und Gespräche – war sehr wertschätzend und offen. Von Anfang an hatte ich die Möglichkeit, in einen Austausch zu gehen und habe mich nicht in einem reinen Interviewmodus gefühlt. Ich konnte das Unternehmen und einzelne Personen wirklich kennenlernen. Ich wusste sehr gut, worauf ich mich einlasse – und mein positiver Eindruck hat sich auch bewahrheitet. Mein Team sitzt in ganz Europa, also in Amsterdam, in Wien, aber auch in Frankfurt. Insofern ist der Austausch anfangs über virtuelle Tools gelaufen. Ich hätte mein Team natürlich gern direkt persönlich kennengelernt, das konnten wir dann glücklicherweise nachholen.

Für mich war es die richtige Entscheidung, zu Visa zu kommen. Ich bin sehr glücklich jetzt ein Teil der Visa Family zu sein – ja!

Eine Frage noch zum Schluss: Was erwartest du oder was erwartet uns in zehn Jahren im Bereich Payments? Worauf können wir uns freuen?

Wir hätten nie geglaubt, dass wir nach dem Joggen kein Bargeld mehr zum Brötchen holen benötigen. Wir hätten nie gedacht, dass wir irgendwann einmal mit einem Handy oder mit einer Uhr bezahlen können. Ich glaube, dass der Bezahlvorgang in Zukunft immer unsichtbarer bzw. stärker in das Leben integriert wird. Aber ganz wichtig dabei: Der Bezahlvorgang muss trotzdem weiter so  sicher sein, wie wir es heute kennen und möglich machen!

Außerdem wird eine Banking-App in Zukunft viel mehr Informationen zu einer Transaktion aufzeigen – beispielsweise auch darüber, wie grün ein Einkauf ist. Ich glaube, dass der Zugang zu Zahlungen in Zukunft viel mehr Spaß machen wird, weil es inhaltlich gehaltvoller wird, man mehr über sich und sein Verhalten erfährt und damit auch die Möglichkeit bekommt, darauf Einfluss zu nehmen.

Tag: Women’s Empowerment Tag: Global Perspectives