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Women at Visa – Barbara Stettler, Lead Product Marketing bei Visa

„Diese Art von Teamgeist, bei dem etwas Neues entsteht, löst bei mir immer wieder Energie und Begeisterung aus.“

Für die neueste Ausgabe der „Women At Visa“-Reihe haben wir Barbara Stettler, Lead Product Marketing, getroffen. Im Interview erzählt sie davon, wie das Visa Marketing Team die Einführung eines neuen Produkts oder Services begleitet, wie sie junge Menschen beim Start in den Job unterstützt und welchen Wandel das Marketing aktuell durchläuft. 

Liebe Barbara, du bist schon lange in der Payment-Branche tätig und seit über 10 Jahren bereits bei Visa. Kannst du uns ein bisschen von deinen Anfängen erzählen – wie war deine Reise?

Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn hatte ich keine Vorstellung davon, was für ein interessantes Feld sich mit der Payment-Industrie für mein Leben auftun würde. Ich habe an der European Business School BWL mit Schwerpunkt Marketing und International Management studiert. Im Bereich Marketing lag ein Fokus auf dem Sponsoring, einer damals noch sehr jungen, neuen Disziplin. Und so kam es, dass ich nach dem Studium in einer Agentur angefangen habe, die sich auf Sponsoring und Sportkommunikation spezialisiert hatte. Nach rund drei Jahren bekam ich die Möglichkeit, ins Sponsoring und Marketing auf die Unternehmensseite zu wechseln und damit begann mein Weg in der Payment-Branche. Heute kann ich sagen, dass mich das Thema seitdem nicht mehr losgelassen hat, weil es mich immer wieder neu fasziniert. 

Deine aktuelle Position lautet Lead Product Marketing. Wie können wir uns einen Tag im Leben von Barbara vorstellen? 

Ich würde es nicht an einem Tag festmachen, da jeder Tag anders ist. Das Spannende im Produktmarketing ist, dass man von Anfang an dabei ist. Zur Produkteinführung entwickeln wir eine Marketing- und Kommunikationsstrategie. Diese startet üblicherweise im B2B-Bereich – etwa bei den kartenausgebenden Banken oder den Händlern, um das Produkt bekannt zu machen und zu positionieren. Die Vorteile des Produkts werden durch Insights und Research konsumenten:innengerecht aufbereitet. Anschließend bekommen meine Sales-Kolleg:innen und unsere Businesspartner Kommunikationsmaterialien wie Marketing-Tool-Kits und Implementierungshilfen von uns an die Hand. Mit der Pilotierung erfolgt in der Regel dann der erste Kontakt mit Konsument:innen und die Ausrichtung der Produktkommunikation auf diese Zielgruppe. Es folgen gemeinsame Projekte und Programme mit unseren Geschäftspartnern, um das Produkt im Markt einzuführen. Zielsetzung dabei ist es, das Produkt zu aktivieren und in eine dauerhafte Nutzung zu bringen. Der Impuls am Anfang ist entscheidend, um die Möglichkeiten des Produktes aufzuzeigen, damit die umfängliche Nutzung zur Gewohnheit wird. 

Kannst du erzählen, an welchen Projekten du aktuell arbeitest? 

Ich habe im Moment drei Produktthemen als Schwerpunkt, eines davon ist Click to Pay – die neue Check-out-Lösung im E-Commerce. Es ist vergleichbar mit der Einführung von Kontaktloszahlungen in der physischen Welt – nur dass Click to Pay das Bezahlen für die Konsument:innen im Onlinehandel vereinfacht. 

Bei diesen Produktthemen und Projekten treibt mich besonders an, dass es keinen Blueprint gibt und wir gemeinsam als Team einen neuen Weg finden müssen. Diese Art von Teamgeist, bei dem etwas Neues entsteht, löst bei mir immer wieder Energie und Begeisterung aus. Insofern bin ich im Produktmarketing genau richtig.

Wenn du einmal zurückdenkst: Was waren besondere „Turning Points“, die dir in Erinnerung geblieben sind?

Grundsätzlich gab es einige Entwicklungen, die ‚schleichend‘ stattgefunden, aber den Markt absolut verändert haben. Durch die verschiedenen Stakeholder und Player ist das Payment-Umfeld heute viel komplexer. Diese Entwicklung wird weiter voranschreiten, auch mit Marktteilnehmern aus anderen Bereichen der Wertschöpfungskette. Außerdem hat sich das Produkt selbst gewandelt. Am Anfang war die Kreditkarte etwas Hochexklusives. Heute gibt es nahezu für jede Zielgruppe ein passendes Zahlungsprodukt – dazu gehört natürlich auch die technologische Weiterentwicklung der physischen Karte in den digitalen Bereich.

Wenn ich konkrete Turning Points nennen soll, dann wäre an erster Stelle der Zeitpunkt, als der Lebensmittelhandel und die Discounter die Akzeptanz für Karten ermöglicht haben. Das war der Türöffner für die Kartennutzung im täglichen Gebrauch. Das Zweite sind Kontaktloszahlungen, denen während der Corona-Krise zu einem Durchbruch verholfen wurde. 

Hast du bei Visa ein Highlight-Projekt, was dir am Herzen liegt und warum? 

Highlights – und das ist mir auch ein persönliches Anliegen – sind die Themen, die Teil der Visa DNA sind: Diversity, Inclusion und Participation sowie vor allem auch Education. Das hat sich Visa auf die Fahne geschrieben und ich unterstütze das sehr gerne. Ich bin ausgebildete Coachin und engagiere mich privat bei einigen Initiativen. Genauso gern bin ich Teil der Visa Mentoring-Programme, bei denen sich Mentor:innen und Mentis virtuell treffen, voneinander lernen und sich austauschen. 

Auf der Business-Seite ist mein Highlight Debit. Die Debitkarte ist ein neues Kapitel im Kartenmarkt –  sie ist direkt mit dem Konto verbunden und gewährt so immer ein vollständiges Bild der finanziellen Situation. Das ist ein zentrales Grundbedürfnis der Verbraucher:innen, das insbesondere in Deutschland stark ausgeprägt ist. Darüber hinaus ist Visa als Debit-Produkt onlinefähig und bietet als weltweit in über 200 Ländern und Regionen akzeptierte Karte Zugang zu mehr als 100 Millionen* Händlern. So erweitert Debit die Einsatzmöglichkeiten sowohl in der täglichen Nutzung als auch auf Reisen. 

Auch dich würden wir bitten, einen Blick in die Glaskugel zu werfen: Was erwartet uns in 10 Jahren im Bereich Payments? Worauf können wir uns freuen?

Ich glaube, aktuell gibt es viele Themen, die das Bewusstsein schärfen und verändern werden: etwa Nachhaltigkeit genauso wie Inklusion und Teilhabe. Was können wir als Visa dazu beitragen? Zwei kleine Beispiele sind ein CO2-Fußabdruckrechner bei Kartenzahlungen oder Karten aus nachhaltigen Materialien wie Maisstärke oder Holz. Das sind alles Bereiche, bei denen wir Impulse setzen können und dazu beitragen, die Konsument:innen bewusstere Entscheidungen treffen zu lassen und damit einen persönlichen Einfluss auf die Zukunft zu nehmen. 

Außerdem werden neue Anwendungsbereiche wie das Internet of Things – darunter Connected Car – zum Standard gehören. Wo wir aktuell am Anfang stehen, ist das Thema Metaverse. Da tut sich ein großes Feld auf, dessen Möglichkeiten bisher niemand absehen kann. Und es stellt sich die Frage: Wo findet da Payment statt und wo ist die Opportunity für Visa? 

„How can we lead the change?“ – das ist unsere tägliche Aufgabe als Marke, aber auch im Produktbereich. Hier richtige Antworten zu finden, die das Leben der Verbraucher:innen – letztendlich aller Teilnehmenden des Ökosystems – einfacher machen. So bleibt es nach wie vor spannend im Payment Bereich und bei Visa.

 

* Die Akzeptanzstellen beinhalten geschätzte 20 Millionen Kleinunternehmen, die Lösungen von Zahlungsvermittlern nutzen (Stand September 2021).

Tag: Global Perspectives