Research + Insights

Wie die SocialCard das Auszahlen von Sozialleistungen vereinfacht

Die SocialCard entlastet Sozialämter beim Auszahlen von Sozialleistungen an Geflüchtete spürbar. Durch modernere und digitale Verwaltungsprozesse sinken die zeitlichen Aufwände um 90 Prozent.

Das Auszahlen von Sozialleistungen an Geflüchtete stellt Kommunen vor organisatorische Herausforderungen. Traditionelle Prozesse sind oft zeitintensiv und binden wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Doch eine Pilotuntersuchung in der Landeshauptstadt Magdeburg zeigt erstmals die Einspareffekte der SocialCard auf den Verwaltungsaufwand auf.

Dazu hat Visa Consulting & Analytics (VC&A) zusammen mit der Firma Nortal am 23. Oktober 2024 vier Mitarbeiter:innen des Sozialamtes einen Arbeitstag lang begleitet und dabei den zeitlichen Aufwand für die Bargeldauszahlung nach dem damaligen Status quo sowie beim Einrichten einer Bezahlkarte mittels Stoppuhrmessung erhoben.

Effizienzgewinn für Kommunen

Während die Mitarbeiter:innen für das Ausgeben von Bargeld an Geflüchtete durchschnittlich rund 15 Minuten benötigten, beträgt die durchschnittliche Bearbeitungszeit zum erstmaligen Einrichten der Karte 9:20 Minuten und ist damit fast sechs Minuten schneller. Die weiteren Auszahlungen werden automatisiert und entfallen. Hochgerechnet auf die Komplett-Auszahlung von Leistungen an Geflüchtete über die SocialCard in der Landeshauptstadt Magdeburg ergibt sich eine Zeitersparnis von 90 Prozent im Vergleich zur Bargeldauszahlung.

Vor allem entfallen die monatlich wiederkehrenden Auszahlungen. Diese werden durch automatisierte Überweisungen auf die Karte ersetzt. Auch Sofort- und einmalige Überweisungen sind bei Bedarf möglich. Zudem kann die browserbasierte Anwendung zum Verwalten der Karte in einzelne Fachverfahren und in die Haushalts-, Kassen- und Rechnungssysteme (HKR-Systeme) integriert werden. Damit gewinnen die Mitarbeiter:innen in den Sozialämtern wertvolle Zeit, die sie für ihre eigentliche Aufgabe nutzen können: geflüchtete Menschen bei der Integration zu unterstützen.

Zudem hat die Analyse der Sachkosten ergeben, dass die Aufwendungen für die SocialCard – wie die Herstellung der Kunststoffkarten, Gebühren für Aufladungen und Abhebungen –nahezu identisch sind mit denen der bisherigen Bargeldauszahlung. Letztere verursachte Kosten durch Bargeldlogistik, Leasing und Warten von Geldautomaten.

Mehr Selbstbestimmung für Leistungsempfänger

Auch die Empfänger von Sozialleistungen profitieren von der neuen Lösung. Die bisher üblichen langen Wartezeiten und das Schlangestehen vor dem Sozialamt an Auszahlungstagen entfallen. Stattdessen erhalten sie ihr Guthaben direkt auf die Karte und können dieses flexibel verwenden.

Ein weiterer Vorteil ist die digitale Transparenz: Über eine mehrsprachige App – verfügbar in 27 Sprachen – können die Nutzer:innen jederzeit ihr Guthaben einsehen. Dies fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch die Teilhabe am digitalen Alltag.

Die Erfahrungen aus Magdeburg sind ein starkes Signal: Wenn Technologie sinnvoll eingesetzt wird, profitieren alle – Verwaltung, Gesellschaft und nicht zuletzt die Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die SocialCard ist ein Beispiel dafür, wie Zukunft heute beginnt.


Hier finden Sie das Whitepaper:

Auf Deutsch und auf Englisch

Tag: Visa Research Tag: Innovation Tag: Government